Reizblase

Die irritierte Blase

Blasenbeschwerden sind ein häufiges Beschwerdebild in meiner Praxis. Es heißt, dass die Hälfte der Frauen in ihrem Leben mindestens einmal an einer Blasenentzündung erkranken. Meist sind es aufsteigende Bakterien, die zur Entzündung führen. Zum Beispiel, wenn Frau nach dem Sex nicht auf Toilette geht, können die Bakterien relativ schnell in die Blase gelangen, da die weibliche Harnröhre nur ca. 2 cm lang ist.

In diesem Artikel soll es jedoch nicht um bakterielle Blasenentzündungen gehen, sondern um die irritierte Blase: Eine Blase, die sich ständig, häufig oder wiederkehrend gereizt anfühlt, so als müsse man ständig auf Toilette oder ganz plötzlich, mit einem Schweregefühl im Unterleib. Und es geht auch um die Blasensenkung, denn was haben sie alle gemeinsam? Muskeln, Bänder und Nerven.

Der Beckenboden
Der Beckenboden ist kein Boden. Es ist der falsche Begriff für das komplexe Becken. Beckenzwerchfell würde es besser beschreiben, denn es sollte sich mit der Atmung bewegen, wie das Zwerchfell im oberen Bauchraum, weiten und kontrahieren, je nachdem, ob du einatmest oder ausatmest. Deswegen sind jegliche Beckenbodenübungen, die die Atmung nicht mit einbeziehen, kompletter Unsinn und oftmals sogar kontraproduktiv.

Goldrute Reizblase

Was können Ursachen für eine irritierte Blase sein?
Die Blase ist ein Element in dem komplexen Beckenraumsystem, das wiederum ein Element in einem komplexen Körpersystem ist. Deswegen ist es auch hier wieder wichtig, den Menschen als Ganzes zu betrachten und nicht nur in der Körperlichkeit, sondern auch in der Emotion.
Die Blase und vor allem das Verhalten mit dem Toilettengang kann unseren Umgang mit Ängsten symbolisieren. Hältst du den Urin so lange es geht und rennst dann auf Toilette, sodass alles schnell rauskommt? Oder gehst du lieber (vorsichtshalber) in regelmäßigen Abständen auf die Toilette, um ein bisschen rauszulassen? Es gibt sehr unterschiedliche Verhaltensweisen, derer man sich bewusst werden sollte, wenn man denn will. Ängste sind nun mal nicht zu unterschätzen.

Aber nicht nur die Emotionen, sondern auch die Muskeln und Faszien können zu einer irritierten Blase beitragen. Die Beckenbodenmuskeln sind auch hier wiedermal von entscheidender Bedeutung. Ganz vereinfacht ausgedrückt, sollten die Beckenbodenmuskeln die Blase stützen. Das tun sie jedoch nicht, wenn sie überspannt sind; das tun sie genauso wenig, wenn sie unterspannt sind. Der Beckenboden besteht aus mehreren Muskeln (und Gewebeschichten), sodass die Blase wenig unterstützt wird, wenn manche der Muskeln überspannt sind und manche unterspannt.
Eine besondere Bedeutung trägt die Halban-Faszie. Das ist eine Gewebeschicht, die zwischen Harnröhre/Blase und Vagina liegt. Wenn also die Beckenbodenmuskeln angespannt sind, dann ist diese Faszie meist schlaff. Dadurch kann sich die Blase beim Husten, Niesen, Hüpfen und Schwerheben senken. Das ist die sogenannte Blasensenkung oder der Blasenprolaps. Bei den verschiedenen Inkontinenztypen kommt dann meist noch eine Nervenirritation hinzu.

Aber auch die Lage der Gebärmutter spielt bei der irritierten Blase eine wichtige Rolle. Ist die Gebärmutter in ihrer Position nämlich nach vorne geneigt oder gekippt, dann drückt sie mit ihrem Gewicht auf die Blase. Das kann sich dann so anfühlen, als müsse frau ständig dringend auf die Toilette, aber es kommt nur wenig Urin heraus.

Genauso wichtig bei der Ursachenfindung für eine irritierte Blase sind Narben von Bauch-OPs. Aus ästhetischen Gründen werden chirurgische Schnitte im Bauchraum meistens sehr tief gesetzt, meistens über der Blase. Solche Operationen werden wegen verschiedener Beschwerden durchgeführt: Blinddarm-OP, Entfernung von Myomen, Zysten, Endometriose, aber auch Bauchgeburt, also der sogenannte Kaiserschnitt. Diese Narben haben Auswirkungen auf die nervliche Versorgung deiner Blase und der strukturellen Spannung in deinem Becken- und Bauchraum.

Was kann frau für ihre irritierte Blase tun?
Ursachen finden und körperlich wieder in Balance kommen. Das ist die kurze Antwort.
Was das individuell bedeutet, ist so komplex wie der Körper. Es kann emotionale Gründe genauso wie körperliche Gründe für die irritierte Blase geben - und meistens wirken beide gemeinsam. Körperlich sollte die Blase optimal gestützt sein und die Beckenbodenmuskeln gelöst und in Balance gebracht werden. Wenn die Halban-Faszie schlaff ist, sollte auch diese gestärkt werden. Auf ihr befinden sich der G-Punkt und der A-Punkt, sodass sich auch wieder ein Lustempfinden einstellen kann. Alle Ligamente sollten innen und außen miteinbezogen werden, sodass nichts mehr spannt oder zu schlaff ist. Spannung ist jedoch nötig! Es sollte aber keine Überspannung und keine Unterspannung sein. Die Lage der Gebärmutter sollte geklärt, sowie mögliche Narben aufgearbeitet werden.

Gut zu wissen, ist immer: Das ist behandelbar! Der Körper kann sich jederzeit grundlegend verändern.

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Ava Bonam
Heilpraktikerin für Frauenheilkunde & emotionsfokussierte Körpertherapie

 

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